Die Geschichte von Sankt Martin ist eine Legende, die sich an seinem Todestag, dem 11. November, um den Heiligen Martin von Tours dreht. Die bekannteste Episode ist, wie er seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilte. Diese Tat symbolisiert Mitgefühl und Teilen und ist der Kern der Martinsbräuche wie Laternenumzüge.

Und genau diese Geschichte durften wir in unseren Tonstudios für die Gemeinde Dorthausen mit dem deutschen Synchronsprecher Lutz Riedel vertonen. Lutz Riedel ist unter anderem die deutsche Synchronstimme von Timothy Dalton und Tom Wilkinson.

Tonmeister: Michael Wendling

Hörbeispiel:

Und so klingt die vertonte „Vor-Weihnachtsgeschichte

 

Danke Dorthausen ❤️ !

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Text:

 

Liebe Kinder und Familien, liebe Nachbarinnen und Nachbarn aus Dorthausen,

wie schön, dass wir heute hier wieder zusammengekommen sind – mit vielen bunten Laternen, fröhlichen Liedern und ganz viel warmen Licht. Es war ein wunderbares Gefühl der Gemeinschaft, so durch unser Dorf zu ziehen, den Kapellen zu lauschen und zusammen zusingen.

In einer Welt, die manchmal hektisch und laut ist, ist dieser Abend etwas ganz Besonderes: Ein Moment der Ruhe, der Erinnerung und der Gemeinschaft.
Aber warum machen wir das eigentlich jedes Jahr aufs Neue und bereits seit 1926 in Dorthausen?

Ich möchte euch dazu eine Geschichte erzählen. Die Geschichte von Sankt Martin:

Vor sehr, sehr langer Zeit – über 1.600 Jahre ist das bereits her – lebte ein Mann namens Martin. Er wurde in einem Land, das heute Ungarn heißt, geboren und wuchs in einer römischen Familie auf. Weil sein Vater Soldat war, musste auch Martin, wie es damals üblich war, in die römische Armee eintreten. Er wurde weit weg von seiner Heimat in fremden Ländern eingesetzt. Martin war stark und mutig, aber vor allem war er freundlich und hilfsbereit. Eigentlich wollte er gar nicht kämpfen. Er wollte Menschen helfen. Denn Martin glaubte daran, dass man Gutes tun und teilen soll, so wie es Jesus gesagt hatte.

Eines Tages mitten im bitterkalten Winter, ritt Martin auf seinem treuen Pferd durch eineStadt in Frankreich. Der Wind blies ungemütlich eisig, und Schneeflocken tanzten wild durch die Luft. Martin zog seinen dicken roten Mantel fest, um sich warm zu halten und um sich vor der Kälte zu schützen.

Vor dem Stadttor sah er einen armen Mann auf dem harten, kalten und steinigen Boden sitzen.Er hatte keine Schuhe, keine warme Kleidung, nicht einmal eine Decke. Der Mann fror so sehr, dass er am ganzen Körper zitterte. Viele Leute gingen vorbei, aber niemand half.Manche taten sogar so, als würden sie ihn nicht sehen.

Martin aber sah den armen Mann, ritt zu ihm hin und sagte: „Du frierst ja!“. Doch Martinhatte nur einen Mantel. Und der gehörte eigentlich der Armee und durfte nicht verschenkt werden. Trotzdem zögerte er nicht. Er zog sein Schwert, schnitt den Mantel in zwei Hälftenund legte dem armen Mann die eine Hälfte über die Schultern. Die andere behielt er. Der Bettler schaute ihn überrascht an. Dann lächelte er – das erste Mal seit Langem- und sagte leise: „Danke.“ Martin nickte und ritt weiter.

In der Nacht hatte Martin einen Traum. Er sah Jesus, und Jesus trug den halben Mantel, den Martin verschenkt hatte. Als er am nächsten Morgen aufwachte, war er tief bewegt. Er spürte: Ich möchte mein Leben verändern. Martin verließ die Armee , ließ sich taufen, wurde Mönch und lebte einfach und bescheiden weiter. Er betete viel und kümmerte sich um Kranke und Arme. Viele Menschen kamen zu ihm, um Rat und Hilfe zu bekommen.

Später wollten die Leute ihn sogar zum Bischof machen – das war ein sehr wichtiger Mann in der Kirche. Aber Martin dachte: „Ich bin doch gar nicht gut genug dafür.“
Deshalb versteckte er sich – in einem Gänsestall! Doch die Gänse schnatterten so laut, dassdie Leute ihn fanden. Und so wurde Martin doch Bischof – und ein sehr, sehr guter dazu.

Warum also erinnern wir uns Jahr für Jahr an ihn – rund um den 11. November, den Tag, an dem er gestorben ist? Weil Martin anderen geholfen hat, ohne etwas dafür zu verlangen. Weil er geteilt, zugehört und Mut gemacht hat. Er zeigt uns: Auch eine kleine Tat kann Großes bewirken. Ein halber Mantel – das war nicht viel. Aber für den frierenden Mann war es alles.

Darum leuchten unsere Laternen bis heute – als Zeichen für das Licht in uns, das wir mit anderen teilen können. Wenn ihr das nächste Mal jemandem helft, der traurig oder allein ist – dann ist das ein kleines Stück vom Sankt-Martins-Wunder. Und wenn wir gleich nach Hause gehen, lasst uns ein kleines Stück von diesem Licht mitnehmen. Vielleicht, indem wir jemandem helfen. Jemandem zuhören. Oder einfach freundlich sind. Denn jedes Lächeln, jede gute Tat, jedes Teilen macht unsere Welt und unsere Heimat ein kleines bisschen heller.

Wir wünschen euch allen einen wunderschönen Martinsabend – voller Licht, Wärme und Miteinander. Für euch stehen liebevoll gepackte Martinstüten bereit. Auch alle Senioren, die sich das gewünscht haben, haben eine Tüte mit Leckereien erhalten – direkt nach Hause gebracht.

All das ist möglich, weil Dorthausen etwas gegeben hat, um euch eine Freude zu machen – genau wie Martin es einst tat. Vielen Dank an alle dafür! Und liebe Grüße vom St. Martin-Verein Mönchengladbach Dorthausen, gegründet 1926

Lasst uns nun gemeinsam zum Abschluss das Lied von Sankt Martin singen… und dazu das Martinsspiel anschauen